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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.
Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.
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Usbekistan
Asien - PazifikNach dem Tod des langjährigen Diktators Islam Karimow im Jahr 2016 haben sich die Arbeitsbedingungen von Medienschaffenden minimal verbessert. Sein Nachfolger Schawkat Mirsijojew geht nach zaghaften Reformen mittlerweile wieder härter gegen Medienschaffende vor. Die Medien kritisieren die Regierung nur sehr selten.
MEDIEN
In Usbekistan ist Fernsehen das beliebteste Medium. Der Staat kontrolliert die wichtigsten Sender und Medien, welche regierungsnah berichten. Private Radiosender verzichten auf Kritik. Rund ein Dutzend Online-Medien liefert unabhängige Informationen. Die Redaktionen sind zum Teil im Ausland ansässig. Dazu zählen unter anderem die Nachrichtenagentur Fergana aus Moskau sowie Radio Ozodlik, der in Usbekistan gesperrte usbekische Dienst des US-amerikanischen Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL). Etwa ein Drittel aller Medien ist russischsprachig.
POLITIK
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2016 hat Präsident Schawkat Mirsijojew das zuvor abgeschottete Land politisch und wirtschaftlich geöffnet. Doch die Pressefreiheit ist immer noch stark eingeschränkt. Die Regierung kontrolliert nach wie vor den Großteil der Medien – und eine große Gruppe staatsnaher Blogger. Eine parlamentarische Opposition existiert nicht, die Gewaltenteilung ist kaum ausgeprägt. Oppositionelle Parteien wurden wiederholt von den Wahlen ausgeschlossen und verboten.
GESETZE
Trotz des politischen Tauwetters kämpfen Medienschaffende weiter mit Zensur, Überwachung und strikten Vorschriften. Die repressiven Mediengesetze aus der Karimow-Ära wurden bisher nicht geändert und schränken die journalistische Tätigkeit ein. Die Medien üben Selbstzensur. Im März 2021 wurden Beleidigungen des Präsidenten im Internet zu einer Straftat erklärt, welche mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden kann.
WIRTSCHAFT
Der Staat setzt Redaktionen wirtschaftlich unter Druck und besticht Medienschaffende. Gesetze und Vorschriften behindern die Finanzierung von Redaktionen. Dies gilt insbesondere für ausländische Organisationen, die sich für Pressefreiheit einsetzen. Private Medien sind oft vollständig von Einnahmen aus der Reklame abhängig.
GESELLSCHAFT
Etwa die Hälfte der Bevölkerung hat Zugang zum Internet. Soziale Netzwerke wie Facebook, Telegram und vor allem Youtube werden vor allem von jungen Menschen genutzt – welche circa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Auf den Plattformen werden auch Informationen über die grassierende Korruption ausgetauscht. Das Thema wird in den staatlichen Medien kaum thematisiert. Im Jahr 2019 hob der Staat die jahrelange Sperrung mehrerer kritischer Online-Medien auf – darunter die Deutsche Welle. Internetseiten und soziale Medien werden jedoch weiterhin zensiert.
SICHERHEIT
Sämtliche Medienschaffende, die unter Islam Karimow bis zu zwanzig Jahre im Gefängnis saßen, wurden freigelassen. Jedoch werden Journalisten und Blogger nach wie vor verfolgt. Aufsehen erregte im Mai 2021 die Verurteilung des Videobloggers Otabek Sattorij zu sechseinhalb Jahren Haft wegen angeblich übler Nachrede und Erpressung. Er hatte auf Youtube über Korruption berichtet. Nach Unruhen in der autonomen Teilrepublik Karakalpakstan im Sommer 2022 wurden Medienschaffende inhaftiert, die unabhängig über die Proteste berichtet hatten.
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Aktuelles
Medienschaffende in Karakalpakstan verstummen
Seit der gewaltsamen Niederschlagung regierungskritischer Proteste im Juli 2022 dringen kaum noch unabhängige Nachrichten aus Karakalpakstan. In der Teilrepublik im Westen Usbekistans demonstrierten...

- Usbekistan
#FreeThemAll: Otabek Sattorij
In Usbekistan ist der Videoblogger Otabek Sattorij wegen „übler Nachrede“ und „Erpressung“ zu einer Haftstrafe von 6,5 Jahren und einer Geldstrafe von 9,8 Millionen So’m, umgerechnet 770 Euro,...

#FreeThemAll: Nafosat Olloshukurova
Die Journalistin Nafosat Olloshukurova, die in Usbekistan unter dem Namen „Shabnam Olloshukurova“ bloggt, befindet sich seit Anfang Oktober dieses Jahres in einer psychiatrischen Klinik. Sie war am...

- Usbekistan
Merkel muss sich für Pressefreiheit einsetzen
Reporter ohne Grenzen fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, bei ihren Gesprächen mit dem Präsidenten Usbekistans mehr Respekt für die Freiheit der Medien anzumahnen. Zwar hat Schawkat...

Deutsche Wirtschaft muss Zensur ansprechen
Zum ersten Besuch des usbekischen Premierministers Abdulla Aripow heute in Deutschland fordert Reporter ohne Grenzen seine Gesprächspartner auf, die verheerende Lage von Journalisten und fehlende...

Salijon Abdurakhmanow nach neun Jahren frei
Nach neun Jahren Haft hat Usbekistan den Journalisten Salijon Abdurakhmanow vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Das erfuhr Reporter ohne Grenzen am Mittwoch unmittelbar nach seiner Freilassung....

Seit 1999 inhaftierter Journalist frei
Reporter ohne Grenzen ist erleichtert über die Freilassung des seit fast 18 Jahren in Usbekistan inhaftierten Journalisten Muhammad Bekschanow. Bekschanow war seit dem 15. März 1999 im Gefängnis und...

65. Geburtstag hinter Gittern
Direkter Link zur Protestmail: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/mitmachen/abdurakhmanow/Reporter ohne Grenzen fordert die usbekische Regierung dazu auf, den Journalisten Salijon Abdurakhmanow...

Zehn Jahre Andischan-Massaker - Zensur beenden
Zum zehnten Jahrestag des Massakers von Andischan fordert Reporter ohne Grenzen die usbekische Regierung auf, die systematische Überwachung, Einschüchterung und Verfolgung unabhängiger Journalisten...

- Usbekistan
Mailaktion: Freiheit für Salijon Abdurakhmanow
Reporter ohne Grenzen ruft zu Protestmails an den usbekischen Präsidenten Islam Karimow auf. Mit der Aktion fordert ROG die Freilassung des Journalisten Salijon Abdurakhmanow, der seit 2008 in...

Abdurakhmanows Freilassung gefordert
Reporter ohne Grenzen (ROG), Amnesty International und Uzbekistan Press Freedom Group fordern die usbekische Regierung auf, den diesjährigen Preisträger des Johann-Philipp-Palm-Preises für Meinungs-...

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EU beim Menschenrechtsdialog unglaubwürdig
Anlässlich des Menschenrechtsdialogs zwischen der EU und Usbekistan, der heute (8. November) stattfindet, fordert Reporter ohne Grenzen (ROG) deutsche und europäische Politiker auf, vehementer als...

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EINLADUNG: Online-Journalismus für Usbekistan – ein Gespräch mit Galima Bukharbaeva, Chefredakteurin der Nachrichtenseite Uznews
Usbekistan zählt zu den schlimmsten Internetzensoren weltweit. Die Regierung des zentralasiatischen Landes an der Grenze zu Afghanistan versucht, die 30 Millionen Einwohner medial zu isolieren. Sie...

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Taschkent lädt deutschen Menschenrechtsausschuss aus
Reporter ohne Grenzen (ROG) und die Uzbekistan Press Freedom Group (UPFG) bedauern, dass die usbekische Regierung eine Reise des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestages nach Taschkent...

- Usbekistan
Unangenehme Fragen sollen in Brüssel vermieden werden / ROG kritisiert EU-Treffen mit dem usbekischen Präsidenten Karimow
Reporter ohne Grenzen (ROG) zeigt sich besorgt, dass der usbekische Präsident Islam Karimow am 24. Januar zum ersten Mal seit der Aufhebung der Sanktionen gegen sein Land in Brüssel zu Gast ist. Er...
