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Mit dem Amtsantritt von Präsident Hakainde Hichilema im August 2021 hat sich die Lage der Medien etwas entspannt. Der gesetzliche Rahmen muss jedoch noch verbessert werden. Die schwierige Wirtschaftslage verhindert häufig, dass Journalist*innen unabhängig arbeiten können.

MEDIEN

Die Medienlandschaft in Sambia ist recht vielfältig. Der staatliche Rundfunk, die Zambia National Broadcasting Corporation (ZNBC), umfasst drei Fernsehkanäle und drei Radiosender. Der Staat betreibt die Tageszeitungen Times of Zambia und Daily Mail. Im privaten Sektor gibt es 42 Fernsehsender, darunter die einflussreichen Sender Prime TV, Diamond TV und MUVI Television, und etwa 120 Radiosender. News Diggers, Mast und Daily Nation sind die einflussreichsten Zeitungen. Die Regierung verfügt über ein Büro für Öffentlichkeitsarbeit, Zambia News and Information Services (ZANIS), das ein „positives Bild“ der Regierung vermitteln soll.

POLITIK

Die ehemalige Regierungspartei Patriotische Front (PF) hatte erheblichen Einfluss auf private und staatliche Medien, was in der Schließung von Medien und der Entlassung kritischer Journalist*innen gipfelte. Seit dem Regierungswechsel im August 2021 hat sich die Situation verbessert: Die Einflussnahme staatlicher Stellen hat abgenommen, die Medien können freier arbeiten. Im Februar 2022 entschied die sambische Justiz, die Schließung von The Post, der größten unabhängigen Zeitung des Landes sechs Jahre zuvor, für rechtswidrig zu erklären – ein ermutigendes Zeichen.

GESETZE

Das seit Jahren versprochene Gesetz über den Zugang zu Informationen wurde im Dezember 2023 endlich vom Präsidenten unterzeichnet. Das Gesetz über Cybersicherheit und Cyberkriminalität aus dem Jahr 2021 – weithin als Instrument der Unterdrückung angesehen – soll ersetzt werden; Vorschläge dafür wurden der Nationalversammlung im November 2024 vorgelegt. Unter der vorherigen Regierung wurde das Gesetz über Verleumdung regelmäßig dazu genutzt, Bürger*innen und Journalist*innen wegen Verleumdung des Präsidenten zu verhaften.

WIRTSCHAFT

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten Sambias machen sich auch im Mediensektor bemerkbar. Unterfinanzierte Medien und unterbezahlte Journalist*innen sind anfällig für Korruptionsversuche, insbesondere dann, wenn sie über Regierungsangestellte oder Geschäftsleute recherchieren. Die Gründung und das Überleben einer Zeitung werden durch die hohen Druck- und Papierkosten erschwert. Im Mai 2024 rief der Minister für Information und Medien, Cornelius Mweetwa, staatliche Institutionen und den Privatsektor dazu auf, angeschlagene private Medien durch Werbung zu unterstützen.

GESELLSCHAFT

Die sambische Gesellschaft ist traditionell konservativ und stark von christlichen Werten geprägt. Daher werden bestimmte Themen wie Abtreibung oder Empfängnisverhütung nicht in den Medien behandelt, die zur katholischen Kirche gehören (etwa Yatsani Radio) oder von religiösen Gruppen betrieben werden.

SICHERHEIT

Die Sicherheitslage von Medienschaffenden hat sich insbesondere seit dem Regierungswechsel verbessert. Dennoch hallen die langen Jahre der Repression nach. Im Juli 2023 wurde der Fotojournalist Henry Chunza von einem Parlamentarier angegriffen, der gerade von der Nationalversammlung suspendiert worden war. In der Vergangenheit wurden Journalist*innen, die die Behörden kritisieren, verhört und sogar für mehrere Tage inhaftiert.

Ihr Ansprechpartner


Christopher Resch (er/ihm)
Referent Presse
christopher.resch@reporter-ohne-grenzen.de

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