Erste Worte

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In diesem Jahr wählt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ein neues Staatsoberhaupt oder eine neue Regierung, nimmt an Regional- oder Kommunalwahlen teil. Gleichzeitig begeht die deutsche Sektion von Reporter ohne Grenzen (RSF) ihr 30-jähriges Bestehen im Kampf für Pressefreiheit weltweit. Vor diesem Hintergrund starten wir unsere neue Kampagne „Erste Worte", die die Bedeutung unabhängiger Medien für den Erhalt der Demokratien in den Fokus stellt. Die Kampagne betrachtet die Versprechen in den jeweiligen Antrittsreden der Präsidenten Putin (Russland), Erdogan (Türkei) und Maduro (Venezuela) und vergleicht sie mit der heutigen Situation in diesen drei Ländern.

Im Zentrum der Kampagne stehen drei Videos, die Auszüge aus der jeweils ersten Rede der Präsidenten Putin (2000), Maduro (2013) und Erdogan (2014) in Beziehung zur heutigen politischen Situation in Russland, Venezuela und der Türkei setzen: Was hat sich die Bevölkerung zum Zeitpunkt der Antrittsrede erhofft, wie ist es heute um die Presse- und andere Freiheiten in diesen Ländern bestellt? Die Videos zeigen: Der Verlust persönlicher Freiheiten kommt schleichend. Deshalb braucht es unabhängige Journalistinnen und Journalisten, die politische Prozesse kritisch begleiten und über sie berichten.

Vertrauen Sie der freien Presse!

In Russland hat der Angriffskrieg Moskaus auf die gesamte Ukraine unabhängige Berichterstattende fast ausnahmslos ins Exil gezwungen. In der Türkei steht die einst pluralistische Medienlandschaft inzwischen nahezu vollständig unter Kontrolle der Regierung oder regierungsnaher Geschäftsleute. Und in Venezuela sorgen restriktive Gesetze dafür, dass jede Form der kritischen Berichterstattung geahndet werden kann.

Die Kampagne wurde von der internationalen Agentur Innocean konzipiert und in Zusammenarbeit mit Stink Films Berlin umgesetzt. Gedreht wurde in Georgien und Brasilien, da dies in der Türkei, Russland und Venezuela aufgrund der jeweiligen autokratischen Systeme heute sehr schwierig gewesen wäre.

Die Kampagne wird von Plakaten flankiert, die ebenfalls erste Worte aus den Präsidentenreden visualisieren. Plakate und Videos enden mit dem kraftvollen Aufruf „Vertrauen Sie der freien Presse. Nicht schönen Worten“ und sollen ein Plädoyer für Presse- und Informationsfreiheit im Superwahljahr sein.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit rangiert Venezuela auf Platz 159 von 180 Staaten, Russland auf Rang 164 und die Türkei auf Platz 165.

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