Länderportal

Jemen

Journalist*innen sind im Jemen Drohungen und Gefahren von allen Konfliktparteien ausgesetzt. Die de-facto-Teilung des Landes verschärft die mediale Polarisierung zusehends. Die Huthis, die seit 2014 die Hauptstadt Sanaa und weite Teile des Landes kontrollieren, betrachten Medien als Feinde und sind für Entführungen, Folter und Misshandlungen vieler Medienschaffender verantwortlich. Zugleich werden immer wieder Journalist*innen durch die Luftangriffe der von Saudi-Arabien angeführten, auf Seite der Regierung kämpfenden Militärkoalition getötet. Willkürliche Festnahmen oder Entführung drohen ihnen auch von Pro-Regierungs-Milizen oder von Al-Kaida-Dschihadisten. Unabhängige Berichte über das Kriegsgeschehen gibt es kaum, da die meisten Medien von einer der Konfliktparteien kontrolliert werden. Internationale Medien kommen kaum ins Land. Auch Bürgerjournalist*innen werden überwacht und können schon für einen Post in den Sozialen Medien verfolgt werden.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 168 von 180
Rangliste der Pressefreiheit 202303.05.2023

Unterdrückung von Berichterstattung nimmt zu

Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht. Dies lässt sich aus der neuen Rangliste der Pressefreiheit ablesen, die Reporter ohne Grenzen am 3. Mai 2023, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, veröffentlicht.

mehr
Nach seiner Freilassung schließt der jemenitische Journalist Abdul Chalek Amran seine Kinder in die Arme.
Jemen20.04.2023

Vier Journalisten entkommen der Todesstrafe

Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sind im Jemen vier zum Tode verurteilte Journalisten freigekommen. Sie befanden sich seit 2015 in der Gewalt der Huthi-Rebellen und waren 2020 wegen angeblicher Spionage zum Tode verurteilt worden. Reporter ohne Grenzen begrüßt diese Entwicklung, kritisiert aber den Zynismus der Huthis.

mehr
Jemen19.01.2023

Gefolterte Journalisten als Verhandlungsmasse

Im Jemen hat die Bürgerkriegspartei der Huthis drei Journalisten auf schwerste Weise misshandelt. Reporter ohne Grenzen geht davon aus, dass aufgrund der Folter ihr Leben in höchster Gefahr ist. Daran wird auch die keinen rechtlichen Standards genügende Verhandlung vor einem Huthi-Gericht nichts ändern, die für den 20. Januar angesetzt ist.

mehr
Alle Meldungen