Nominierte: Prize for Independence

Der Preis für Unabhängigkeit wird an Journalisten, Medien oder NRO vergeben, die sich Druck - sei es finanziellem, politischem, wirtschaftlichem oder religiösem - widersetzen. Oder weil sie sich zu beispielhaften Werten und Standards zur Durchsetzung von Pressefreheit bekennen und diese durchsetzen.

Ihsane el-Kadi (Algerien)

Ihsane el-Kadi (Algerien)

In seiner 35-jährigen Laufbahn als Journalist hat Ihsane el-Kadi, Gründer von Radio M und der Nachrichtenseite Maghreb Émergent, stets die journalistische Unabhängigkeit und Vielfalt in Algerien verteidigt. Im Juni 2022 wurde er zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt. Ein Artikel und ein Tweet brachten ihm im Dezember 2022 eine erneute Verhaftung ein. Sechs Monate später wurde er im Berufungsverfahren wegen des falschen Vorwurfs, illegal Gelder aus dem Ausland erhalten zu haben, zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Dieses völlig ungerechtfertigte Urteil ist eines der schwersten, die jemals gegen einen algerischen Journalisten verhängt wurden. Seine Kassationsbeschwerde wurde am 12. Oktober vom Obersten Gerichtshof abgelehnt.

José Rubén Zamora (Guatemala)

José Rubén Zamora (Guatemala)

Als Gründer und Herausgeber der Zeitung elPeriódico, die zwei Jahrzehnte lang politische Korruption in Guatemala aufdeckte, war José Rubén Zamora in den vergangenen Jahren zunehmend Drohungen und Schikanen durch die Justiz ausgesetzt. Im Juli 2022 wurde er wegen eines fingierten Geldwäschevorwurfs festgenommen und verbrachte fast ein Jahr in Untersuchungshaft, bevor er im Juni 2023 zu sechs Jahren Haft verurteilt wurde. Seine Zeitung musste im Mai 2023 schließen. Zamoras Verurteilung wurde am 13. Oktober aufgehoben. Er bleibt jedoch in Haft, bis ein neuer Prozess stattfindet.

L'Alternative (Togo)

L'Alternative (Togo)

L’Alternative ist eines von nur wenigen unabhängigen Medienunternehmen in Togo. Die Recherchen und Enthüllungen dieser Zeitung werfen immer wieder Schlaglichter auf die Korruption und schlechte Regierungsführung im Land. L’Alternative war auch an großen internationalen Recherchen wie den Panama Papers beteiligt, was zu einer willkürlichen vorübergehenden Schließung des Mediums durch die togoische Kommunikationsbehörde führte. Um einer langjährigen Gefängnisstrafe zu entgehen, mussten Herausgeber Ferdinand Ayité und Chefredakteur Isidore Kouwonou im März 2023 das Land verlassen.

Hong Kong Journalists Association (Hongkong)

Hong Kong Journalists Association (Hongkong)

Die Hong Kong Journalists Association (HKJA), eine gemeinnützige Organisation, die sich seit 1968 der Verteidigung der Pressefreiheit in Hongkong widmet, ist eine der letzten Organisationen, die sich lautstark für Medienschaffende in der chinesischen Sonderverwaltungszone einsetzt. Seit der Verabschiedung des Nationalen Sicherheitsgesetzes im Jahr 2020 geht Peking unbarmherzig gegen die Zivilbevölkerung in Hongkong vor. Die Hong Kong Journalists Association arbeitet unermüdlich daran, Journalistinnen und Journalisten trotz zunehmender Schikanen durch die Behörden zu unterstützen.

Evi Mariani (Indonesien)

Evi Mariani (Indonesien)

Evi Mariani ist die ehemalige Chefredakteurin der Jakarta Post. Sie engagierte sich immer mehr in Initiativen für kollaborativen Journalismus, bis sie im Mai 2021 das Projekt Multatuli mit aus der Taufe hob. Das innovative Medium fördert Journalismus von öffentlichem Interesse und konzentriert sich auf Segmente der indonesischen Gesellschaft, die von den traditionellen Medien vernachlässigt werden. Es verkörpert die Hoffnung auf einen wirklich unabhängigen Journalismus, der für die Konsolidierung der indonesischen Demokratie von wesentlicher Bedeutung ist.

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