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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Costa Rica

Amerika

In Costa Rica werden Presse- und Meinungsfreiheit respektiert wie in keinem anderen Land Lateinamerikas. Journalist*innen können frei arbeiten und eine fortschrittliche Gesetzgebung garantiert Informationsfreiheit. Seit 2022 hat sich das Klima allerdings gewandelt: Regierungsvertreter*innen greifen Medien verbal an und halten Informationen zurück.

MEDIEN

Die Medienlandschaft in Costa Rica ist sehr vielfältig: Es gibt sowohl nationale als auch regionale Berichterstattung, private und staatliche Medien, Kultur- und Kirchenfernsehprogramme sowie Universitätsmedien. Journalist*innen können ihren Beruf ungehindert ausüben und bewegen sich innerhalb eines verlässlichen rechtlichen Rahmens. Wiederholte verbale Angriffe sorgen jedoch dafür, dass Journalist*innen zunehmend Themen aussparen.

POLITIK

Die Gewaltenteilung wird in Costa Rica ebenso respektiert wie die Kontroll- und Aufsichtsorgane. Es gibt keine dominierende Partei, sodass eine demokratische Debattenkultur herrscht. Dennoch hat die Regierung von Rodrigo Chaves Robles gegenüber bestimmten kritischen Medien eine konfrontative Haltung eingenommen. Regierungsvertreter*innen greifen Journalist*innen und Medien regelmäßig verbal an. Darüber hinaus gibt es Berichte, dass Behörden Medien Informationen von öffentlichem Interesse verweigert haben.

GESETZE

Laut costa-ricanischer Verfassung darf niemand wegen einer Meinungsäußerung belästigt oder verfolgt werden. Alle haben das Recht, ihre Meinung ohne vorherige Zensur zu äußern und zu veröffentlichen. Darüber hinaus hat das Land die Amerikanische Menschenrechtskonvention unterzeichnet, die in Artikel 13 festschreibt, dass das individuelle Recht auf Meinungsfreiheit garantiert werden muss. Der Zugang zum Internet ist in Costa Rica ein Grundrecht; Online-Inhalte sind grundsätzlich für alle Nutzer*innen ohne Einschränkungen verfügbar. Die Legislative hat ein Gesetz über den Zugang zu öffentlichen Informationen verabschiedet. Die Justiz, insbesondere die Verfassungskammer des Obersten Gerichtshofs, spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Pressefreiheit.

WIRTSCHAFT

Die costa-ricanische Presse ist zunehmendem wirtschaftlichem Druck ausgesetzt, der ihre Unabhängigkeit gefährdet. Ihre journalistische Vielfalt wird außerdem durch die konzentrierten Eigentümerverhältnisse eingeschränkt: Die Medien des Landes gehören nur einigen wenigen einflussreichen Konzernen. Diese Situation wird durch das Verhalten der Regierung verschärft: Im April 2024 forderte die Regierung, Abonnements der Legislative für mehrere regierungskritische Medien zu kündigen – angeblich wegen Sparmaßnahmen. 

GESELLSCHAFT

Costa Rica ist eine funktionierende Demokratie, in der Wahlergebnisse, Bürgerrechte und politische Teilhabe respektiert werden. Das Fernsehen bleibt die wichtigste Informationsquelle für die Menschen, gefolgt von sozialen Netzwerken, Radio und Zeitungen. Für lateinamerikanische Journalist*innen, die ins Exil fliehen müssen, ist das Land ein Zufluchtsort. Viele von ihnen stammen aus Nicaragua.

SICHERHEIT

Seit Rodrigo Chaves Robles im Amt ist, haben Beschimpfungen und Diffamierungen gegenüber kritischen Medien zugenommen. Im Allgemeinen können Journalist*innen ihre Arbeit jedoch ohne Gefahren ausüben: Sie werden weder überwacht noch eingesperrt. Körperliche Angriffe sind selten.

Ihre Ansprechpartnerin


Maren Pfalzgraf (sie/ihr)
Referentin Presse
maren.pfalzgraf@reporter-ohne-grenzen.de

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