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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Die Mongolei ist seit Anfang der 1990er Jahre eine liberale Demokratie und achtet im Großen und Ganzen die Grundsätze der Medienfreiheit und des Medienpluralismus. Allerdings ist der Quellenschutz noch immer nicht gesetzlich verankert. Auch fördern Verleumdungsgesetze missbräuchliche Klagen gegen Medienschaffende und leisten so der Selbstzensur Vorschub. 

MEDIEN

In der Mongolei ist das Fernsehen mit einem Marktanteil von mindestens 60 Prozent das beliebteste Medium. Der Mongolian National Broadcaster, der einzige öffentlich-rechtliche Medienkonzern, besteht aus Fernseh- und Radiosendern sowie Webseiten und ist eines der meistgesehenen und meistgehörten Medien des Landes. Die beliebtesten Tageszeitungen sind Unuudur (Today), Udriin sonin (Daily News) und Zuunii Medee (Century News). Die Nachrichtenagentur Montsame veröffentlicht regierungsfreundliche Nachrichten in fünf Zeitungen in verschiedenen Sprachen und betreibt eine Nachrichtenseite.

POLITIK

Medienbesitz ist stark konzentriert und wenig transparent. Unabhängig davon, ob sie sich in privatem oder staatlichem Besitz befinden, stellen die meisten Medien ihre Zugehörigkeit zur Regierung oder zu politischen Parteien offen zur Schau. Unabhängige Berichterstattung wird durch den Druck von Politiker*innen, Wirtschaftsgruppen, Medienbesitzern und Strafverfolgungsbehörden eingeschränkt.

GESETZE

Mehr als die Hälfte aller Verleumdungsklagen in der Mongolei richtet sich gegen Journalist*innen und Medien. Harte Geldstrafen zwingen sie zur Selbstzensur und hemmen die Entwicklung unabhängiger und investigativer Medien. Viele Fälle, in denen Journalist*innen der Verbreitung falscher Informationen beschuldigt werden, beruhen auf Beschwerden hochrangiger Politiker*innen, Beamt*innen oder Regierungsbehörden.

WIRTSCHAFT

Im Jahr 2023 arbeiteten in der Mongolei – einem Land mit rund 3,5 Millionen Einwohnern – mehr als 430 Medien. Laut dem Press Institute of Mongolia sind die meisten der Medien in Privatbesitz. Die Eigentümer*innen engagieren sich nicht nur aus Profitgründen in der Branche. Sie nutzen die Medien auch als Werkzeug, um ihre politischen Präferenzen zu fördern und ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen. Geringe Bezahlung und hohe Arbeitsbelastung führen dazu, dass sich Medienschaffende für die Produktion bestimmter Inhalte bezahlen lassen, was das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien untergräbt.

GESELLSCHAFT

Die mongolische Bevölkerung neigt dazu, den Medien zu misstrauen, da sie Bedenken hinsichtlich der Qualität und der Berichterstattung über wichtige politische Ereignisse hat. Laut einer Umfrage von RSF aus dem Jahr 2016 genießen der nationale öffentliche mongolische Rundfunk und das Fernsehen mit einer Vertrauensquote von 44 Prozent die höchste Glaubwürdigkeit, Tageszeitungen hingegen nur 10 Prozent und Online-Nachrichten nur 5 Prozent.

SICHERHEIT

Viele mongolische Journalist*innen werden im Zusammenhang mit ihrer Arbeit bedroht, unter Druck gesetzt oder beleidigt; auch wurden mehrere Fälle von Gewalt gemeldet. 

Ihre Ansprechperson


Fabio Niewelt (keine Pronomen oder they/them)
Assistenz Kommunikation
presse@reporter-ohne-grenzen.de

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