Journalist*innen sind in Syrien Einschüchterung und Gewalt von allen Parteien des Bürgerkriegs ausgesetzt – von der syrischen Armee und ihren Verbündeten ebenso wie von bewaffneten Oppositionsgruppen, darunter militante Islamist*innen, von der Türkei unterstützte Rebell*innen und kurdische Truppen. Allein 2018 wurden zehn Journalist*innen getötet; drei von ihnen wurden unter unklaren Umständen ermordet. Dutzende Medienschaffende verschwanden während des Bürgerkriegs in den Gefängnissen des Assad-Regimes; den Tod mehrerer von ihnen haben die Behörden inzwischen eingeräumt. Seit Anfang 2018 sind Dutzende Medienschaffende vor den vorrückenden Regierungstruppen geflohen, um nicht verhaftet zu werden.
In der syrischen Hauptstadt Damaskus ist die Journalistin Hala Jerf festgenommen worden. Jerf hatte sich vor ihrer Festnahme in eine Reihe von Facebook-Beiträgen kritisch über die politische Lage in ihrer Heimat geäußert.
Zum Jahresende 2020 sitzen weltweit mindestens 387 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Mehr als die Hälfte von ihnen verteilt sich auf nur fünf Länder: China, Saudi-Arabien, Ägypten, Vietnam und Syrien. 54 Journalistinnen und Journalisten gelten derzeit als entführt, vier sind 2020 verschwunden.
Nach dem Besuch eines hochrangigen US-Beamten in Syrien hat Reporter ohne Grenzen die syrischen und amerikanischen Behörden erneut dazu aufgefordert, in direkte Verhandlungen zu treten, um eine sichere Rückkehr des vermissten Journalisten Austin Tice zu gewährleisten.
City of Ghosts - Film-Vorpremiere und Podiumsdiskussion
Am 23.11.2017 hatte Reporter ohne Grenzen im Anschluss an die Vorpremiere des Films "City of Ghosts" zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, u.a. mit Abdalaziz Alhamza, dem Hauptprotagonisten des Dokumentarfilms über die syrischen Videoaktivisten "Raqqa is Being Slaughtered Silently".
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