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Slowakei

Die Ermittlungen nach dem Mord an dem Investigativreporter Ján Kuciak 2018 haben in der Slowakei korrupte Netzwerke in Politik, Justiz und Polizei ans Licht gebracht. Ein Geschäftsmann mit besten Verbindungen ließ mehr als zwei Dutzend Journalist*innen ausspähen. Für den Mord an Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová wurden inzwischen zwar die unmittelbar Tatbeteiligten, aber nicht die Auftraggeber*innen verurteilt. Einige Politiker*innen wie der frühere Ministerpräsident Robert Fico verunglimpfen unliebsame Journalist*innen routinemäßig; über bestimmte Medien und Internetportale findet diese Rhetorik ein breites Publikum. Viele slowakische Medien gehören Unternehmern mit verzweigten Geschäftsinteressen. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk – einst ein Symbol journalistischer Integrität – ist durch Versuche politischer Einflussnahme in seiner redaktionellen Unabhängigkeit bedroht.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 17 von 180
Rangliste der Pressefreiheit 202303.05.2023

Unterdrückung von Berichterstattung nimmt zu

Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht. Dies lässt sich aus der neuen Rangliste der Pressefreiheit ablesen, die Reporter ohne Grenzen am 3. Mai 2023, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, veröffentlicht.

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Ein Kerzenmeer in der slowakischen Hauptstadt Bratislava, im Hintergrund auf Schwarz-Weiß-Fotos Ján Kuciak und seine Verlobte Martina Kušnírová.
Fünf Jahre nach Kuciak-Mord20.02.2023

Besserer Schutz für Journalisten in der Slowakei

Am 21. Februar 2018 wurden der slowakische Investigativjournalist Ján Kuciak und seine Verlobte erschossen. Im April 2023 wird das Urteil gegen den mutmaßlichen Drahtzieher erwartet. Reporter ohne Grenzen fordert volle Gerechtigkeit für die Ermordung des Journalisten und unterstützt ein Projekt zum Schutz von Medienschaffenden in der Slowakei.

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Jahresbilanz der Pressefreiheit 202214.12.2022

So viele Journalisten in Haft wie nie zuvor

Die Zahl inhaftierter Medienschaffender ist 2022 auf ein Rekordhoch angestiegen. Zum Stichtag 1. Dezember saßen 533 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Zudem sind mindestens 57 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet worden. Das zeigt die Jahresbilanz der Pressefreiheit, die Reporter ohne Grenzen veröffentlicht hat.

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