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Ägypten

Unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist Ägypten eines der Länder mit den meisten inhaftierten Journalist*innen geworden. Manche werden jahrelang ohne Urteil oder Anklage festgehalten, andere in Massenprozessen zu langen Haftstrafen verurteilt. Die Haftbedingungen sind in vielen Fällen nicht menschenwürdig. Kritische Journalist*innen werden als angebliche Unterstützer der verbotenen Muslimbruderschaft gebrandmarkt. Neue Sicherheits-, Medien- und Internetgesetze legalisieren weitreichende Strafverfolgung und Zensur. Beispielsweise dürfen Journalist*innen nur amtliche Angaben zu Terroranschlägen veröffentlichen und müssen damit rechnen, für Berichte über Inflation oder Korruption verfolgt zu werden. Allenfalls im Internet gibt es noch begrenzte Freiräume für unabhängige Medien, doch seit 2017 hat Ägypten mehr als 500 Webseiten blockiert.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 166 von 180
Rangliste der Pressefreiheit 202303.05.2023

Unterdrückung von Berichterstattung nimmt zu

Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht. Dies lässt sich aus der neuen Rangliste der Pressefreiheit ablesen, die Reporter ohne Grenzen am 3. Mai 2023, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, veröffentlicht.

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Jahresbilanz der Pressefreiheit 202214.12.2022

So viele Journalisten in Haft wie nie zuvor

Die Zahl inhaftierter Medienschaffender ist 2022 auf ein Rekordhoch angestiegen. Zum Stichtag 1. Dezember saßen 533 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Zudem sind mindestens 57 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet worden. Das zeigt die Jahresbilanz der Pressefreiheit, die Reporter ohne Grenzen veröffentlicht hat.

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Der ägyptische Blogger und politische Aktivist Alaa Abdel Fattah.
Ägypten03.11.2022

Alaa läuft Gefahr, im Gefängnis zu sterben

Seit 200 Tagen protestiert der Blogger und Aktivist Alaa Abdel Fattah mit einem Hungerstreik gegen seine Haft und die Zustände im Gefängnis. Nun hat er angekündigt, nicht einmal mehr Wasser zu trinken. Reporter ohne Grenzen appelliert dringend an die internationale Gemeinschaft, sich für Abdel Fattahs Schicksal einzusetzen.

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Baerbock trifft ägyptischen Präsidenten18.07.2022

Wie Starjournalisten al-Sisis Drecksarbeit machen

In Ägypten machen sich regierungsnahe Fernsehmoderatoren zu Komplizen der Regierung. Das zeigt Reporter ohne Grenzen in einem neuen Bericht. Wenn Präsident al-Sisi im Rahmen des Petersberger Klimadialogs im Juli auch deutsche Spitzenpolitiker trifft, erwartet Reporter ohne Grenzen deutliche Kritik an der Lage der Pressefreiheit im Land.

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