Angriffe auf Journalist*innen, gerade bei Demonstrationen, sind in Griechenland häufig. Sie gehen von Rechts- wie von Linksextremen, aber auch von der Polizei aus. Die Polizei setzt auch Gewalt und willkürliche Verbote ein, um die Berichterstattung über die Flüchtlingskrise auf den griechischen Inseln zu behindern. Nach dem Wahlsieg der konservativen Partei Nea Demokratia 2019 wurden der öffentliche Rundfunk ERT und die staatliche Nachrichtenagentur ANA-MPA per Präsidentialdekret direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt. ERT sendete in der Folge zensierte Berichte über die Lage in den Flüchtlingslagern. Auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise versuchte die Regierung, die Berichterstattung zu beeinflussen. Im April 2021 wurde in Athen ein Polizeireporter ermordet – der erste Journalistenmord in Griechenland seit elf Jahren.
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