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Vereinigtes Königreich

Immer wieder schränken die Behörden im Vereinigtes Königreich die Pressefreiheit ein, oft unter Berufung auf die nationale Sicherheit. 2018 wertete der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die massenhafte Ausspähung von Journalist*innen als Verstoß gegen das Grundrecht auf Meinungs- und Pressefreiheit. In Nordirland wurde 2019 bei Auseinandersetzungen zwischen irischen Nationalisten und der Polizei die Journalistin Lyra McKee erschossen. Journalist*innen, die über Paramilitärs in Nordirland berichten, werden bedroht. Wikileaks-Gründer Julian Assange ist trotz schlechten Gesundheitszustands seit mehr als zwei Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert und wartet auf eine Entscheidung, ob das Vereinigte Königreich ihn an die USA ausliefert. Premier Boris Johnson und seine Konservative Partei bedienen sich gelegentlich medienfeindlicher Rhetorik und nehmen vor allem die öffentlich-rechtliche BBC ins Visier. Kritische Berichterstattung über den offiziellen Umgang mit der Corona-Krise wurde von der Regierung beanstandet.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 26 von 180
Rangliste der Pressefreiheit 202303.05.2023

Unterdrückung von Berichterstattung nimmt zu

Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht. Dies lässt sich aus der neuen Rangliste der Pressefreiheit ablesen, die Reporter ohne Grenzen am 3. Mai 2023, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, veröffentlicht.

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Die drei benannten stehen bei Sonnenschein auf einer grünen Wiese vor lauter Mikrofonen. Auf der linken Seite stehen und hocken viele Medienschaffende.
Vereinigtes Königreich04.04.2023

Gefängnisleitung verwehrt RSF Assange-Besuch

RSF-Generalsekretär Christophe Deloire und Kampagnendirektorin Rebecca Vincent von Reporter ohne Grenzen ist am 4. April der Besuch von Wikileaks-Gründer Julian Assange im Belmarsh-Gefängnis in London trotz vorheriger Zusage verwehrt worden. Assanges Ehefrau Stella Assange, die sie begleiten sollten, wurde der Einlass gewährt.

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Vereinigtes Königreich03.03.2023

Abschreckendes Urteil gegen Journalistin

Die Investigativjournalistin Carole Cadwalladr soll laut Urteil eines britischen Berufungsgerichts dem Geschäftsmann Arron Banks mit einer Äußerung in einem Vortrag auf einer TED-Konferenz potenziell geschadet haben und kann deshalb zur Zahlung von Schadenersatz verpflichtet werden. Reporter ohne Grenzen kritisiert diese Entscheidung.

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