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Brasilien

Brasilien ist für Medienschaffende eines der gefährlichsten Länder Lateinamerikas. Immer wieder werden Journalist*innen ermordet. Meist berichteten sie über Korruption, Missstände in den Behörden oder über das organisierte Verbrechen. Viele andere Journalist*innen werden bedroht oder auf Demonstrationen tätlich angegriffen. Seit dem Wahlkampf, der Präsident Jair Bolsonaro 2018 ins Amt brachte, prägen Hetze, Desinformation und Gewalt das Klima gegenüber Journalist*innen; der Präsident und seine Söhne sind daran aktiv beteiligt. Für die Corona-Krise, die das Land so hart traf wie kaum ein anderes, machte Bolsonaro die Journalist*innen verantwortlich, die darüber berichteten. In der Krise wurde zudem die Informationsfreiheit weiter eingeschränkt. Der journalistische Quellenschutz ist ständigen Angriffen ausgesetzt, etliche investigative Journalist*innen kamen wegen ihrer Recherchen vor Gericht.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 92 von 180
Rangliste der Pressefreiheit 202303.05.2023

Unterdrückung von Berichterstattung nimmt zu

Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht. Dies lässt sich aus der neuen Rangliste der Pressefreiheit ablesen, die Reporter ohne Grenzen am 3. Mai 2023, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, veröffentlicht.

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Menschen mit brasilianischen Flaggen marschieren durch eine geöffnete Fensterscheibe in das brasilianische Nationalkongressgebäude
Brasilien10.01.2023

Journalisten bei Parlamentsstürmung angegriffen

Mindestens elf Journalistinnen und Journalisten sind bei dem Sturm auf Regierungsgebäude in Brasilien attackiert worden. Reporter ohne Grenzen verurteilt den schweren Angriff auf die brasilianische Demokratie und die Gewalt gegen Medienschaffende, die in einer langen Tradition von Übergriffen durch Bolsonaro-Anhänger auf die Presse steht.

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Jahresbilanz der Pressefreiheit 202214.12.2022

So viele Journalisten in Haft wie nie zuvor

Die Zahl inhaftierter Medienschaffender ist 2022 auf ein Rekordhoch angestiegen. Zum Stichtag 1. Dezember saßen 533 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Zudem sind mindestens 57 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet worden. Das zeigt die Jahresbilanz der Pressefreiheit, die Reporter ohne Grenzen veröffentlicht hat.

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