Kirgistan hat deutlich vielfältigere Medien als seine extrem autoritären Nachbarstaaten. Die Polarisierung der Gesellschaft schlägt sich jedoch in den Medien nieder. Selbstzensur zu Tabuthemen wie den Beziehungen zwischen den Volksgruppen ist verbreitet. Nach einer Phase der Repression im Vorfeld der Präsidentenwahl 2017 hat sich die Situation wieder beruhigt. Der neue Präsident und sein Vorgänger zogen ihre Klagen gegen kritische Medien zurück. Sie stoppten auch die horrenden Entschädigungen, Beschlagnahmen von Vermögen und Reiseverbote, die in diesem Zusammenhang gegen mehrere Medien und deren Mitarbeiter*innen verhängt wurden. Ohne eine grundlegende Reform der Verleumdungsgesetze und mehr Unabhängigkeit der Justiz drohen Journalist*innen jedoch jederzeit neue ruinöse Klagen.
Folgen Sie uns!