Burundi

Jean Bigirimana

verschwunden seit dem 22. Juli 2016

© Iwacu

Der burundische Journalist Jean Bigirimana, der für die unabhängige Nachrichtenseite Iwacu arbeitete, verließ am Morgen des 22. Juli 2016 sein Haus in der burundischen Hauptstadt Bujumbura, um einen Informanten im rund 45 Kilometer entfernten Bugarama in der Provinz Muramvya zu treffen. Nach seiner Ankunft in Muramvya sahen mehrere Zeugen, wie Mitarbeiter des Geheimdienstes SNR den Journalisten festnahmen. Polizisten sagten Freunde Bigirimanas, dass er gefesselt in ein Auto gezerrt wurde, in dem der Leiter des regionalen SNR-Büros saß. Der Geheimdienst räumte zunächst ein, den Journalisten festzuhalten, zog dies aber später zurück.

Der SNR hatte Bigirimanas häufige Reisen nach Ruanda kritisiert, wo er kurz vor seinem Verschwinden an einem Journalistenseminar teilgenommen hatte. Viele burundische Journalisten sind in das Nachbarland geflohen.

Die drei Jahre seit dem Verschwinden Bigirimanas waren geprägt von Intransparenz und Versäumnissen. Wichtige Hinweise in den Ermittlungen kamen von Kolleginnen und Kollegen Bigirimanas, obwohl diese von den Behörden eingeschüchtert und behindert wurden. Durch ihre Mitarbeit wurden etwa zwei Leichen in einem Fluss nahe des Ortes gefunden, an dem Bigirimana verschwand. Die Leichen waren bereits verwest, einer von ihnen fehlte der Kopf, sodass sich Bigirimanas Frau außerstande sah, eine von ihnen als ihren Mann zu identifizieren. Beide Leichen wurden dann rasch ohne DNA-Abgleich begraben.

Bigirimanas Frau setzt sich unermüdlich für die Aufklärung des Verschwindens ein. Immer wieder wurde sie deswegen bedroht. Mittlerweile lebt sie mit den gemeinsamen zwei Kindern im Exil.