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Aserbaidschan

Aserbaidschans Behörden gehen brachial gegen unabhängige Blogger*innen und Journalist*innen vor. Wer sich dem unablässigen Druck durch Schikanen, Schlägertrupps, Erpressung oder Kooptation nicht beugt, wird unter absurden Anschuldigungen zu Haftstrafen verurteilt. Unabhängige Medien wie die Zeitungen Zerkalo und Azadlig wurden durch wirtschaftlichen Druck ausgetrocknet, andere wie Radio Azadlig gewaltsam geschlossen. Die wichtigsten unabhängigen Online-Nachrichtenportale werden zensiert, die Familien exilierter Medienschaffender schikaniert. Selbst im Ausland lässt die aserbaidschanische Regierung ihre Kritiker*innen festnehmen oder geht juristisch gegen sie vor.

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 151 von 180
Rangliste der Pressefreiheit 202303.05.2023

Unterdrückung von Berichterstattung nimmt zu

Krisen, Kriege und die anhaltende Ausbreitung des Autoritarismus haben dazu geführt, dass die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so instabil war wie seit langem nicht. Dies lässt sich aus der neuen Rangliste der Pressefreiheit ablesen, die Reporter ohne Grenzen am 3. Mai 2023, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, veröffentlicht.

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Ein einfach, leerer Grenzübergang in einer kargen Landschaft vor dem nur wenige Fahrzeuge warten. Im Hintergrund ist eine Bergkette sichtbar.
Aserbaidschan / Armenien05.04.2023

Medien Zugang zu Berg-Karabach ermöglichen

Im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan droht die umstrittene Region Berg-Karabach zum schwarzen Loch in der Berichterstattung zu werden. Unabhängige Medienschaffende gelangen nicht mehr in das Gebiet, deren einziger Zugang seit fast vier Monaten von aserbaidschanischen Protestierenden blockiert wird.

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Jahresbilanz der Pressefreiheit 202214.12.2022

So viele Journalisten in Haft wie nie zuvor

Die Zahl inhaftierter Medienschaffender ist 2022 auf ein Rekordhoch angestiegen. Zum Stichtag 1. Dezember saßen 533 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Zudem sind mindestens 57 Medienschaffende wegen ihrer Arbeit getötet worden. Das zeigt die Jahresbilanz der Pressefreiheit, die Reporter ohne Grenzen veröffentlicht hat.

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Alle Meldungen

Khadija Ismajilova über ihre Erfahrung als Journalistin Spionage ausgesetzt zu sein

Khadija Ismajilova ist eine aserbaidschanische Investigativ-Journalistin und ehemalige Radio-Moderatorin. Derzeit arbeitet sie für das Organized Crime and Corruption Reporting Project. Ihre Recherchen drehen sich meistens um Korruption von Staatsbeamten und Geschäftsmännern. 2015 wurde sie zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, aber ein Jahr später ordnete Aserbaidschans höchster Gerichtshof ihre Freilassung auf Bewährung an. Sie beteiligt sich an der Verfassungsbeschwerde von Reporter ohne Grenzen gegen das neue BND-Gesetz.

Amal Clooney über Khadija Ismajilowa

Die renommierte Menschenrechtsanwältin Amal Clooney vertritt die staatlich verfolgte aserbaidschanische Investigativjournalistin Khadija Ismajilowa vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Länderbericht

Journalisten zwischen
staatlicher Kontrolle und Selbstzensur

Mit dem Eurovision Song Contest 2012 wollte sich Aserbaidschan als modern und weltoffen zeigen, kontrollierte und schikanierte aber Journalisten und Medien. Ein Lagebericht nach dem ESC.

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