Zumindest auf den ersten Blick hat das Kosovo eine relativ pluralistische Medienlandschaft. Die Pressefreiheit ist jedoch bedroht durch politisierte Regulierung, Einschüchterungsklagen, unzureichenden Zugang zu öffentlichen Informationen und ernsthafte Gefahren für die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten. Die Unabhängigkeit der Medienaufsicht IMC ist durch eine umstrittene Reform gefährdet. Vor der Wahl 2025 wurden mehrere private Medien boykottiert, auch der öffentlich-rechtliche Sender RTK geriet unter Druck. Wer über Tabu-Themen wie Korruption oder Kriegsverbrechen an Serbinnen und Serben berichtet, muss damit rechnen, dass man ihn mit Drohungen, Gewalt, Hetzkampagnen und dem Entzug von Werbeanzeigen unter Druck setzt.
In den vergangenen Jahren kam es zu Bedrohungen und körperlichen Angriffen, teils durch kriminelle Netzwerke, teils im Kontext der politischen Spannungen zwischen Pristina und Belgrad. Auch Überwachungsmaßnahmen gegen Journalist*innen wurden bekannt. Zwar nehmen Polizei und Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf, doch Anklagen bleiben die Ausnahme.
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