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Interaktive Weltkarte mit Pressefreiheits-Ranglisten nach Ländern.

Länder sind farbkodiert von grün (beste) bis rot (schlechteste) basierend auf Pressefreiheits-Scores.

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Die Pressefreiheit ist in Portugal gut geschützt. Journalist*innen können frei berichten – mit Ausnahme von Einschüchterungen durch Rechtsextreme und aggressive Fußballfans.

MEDIEN

Obwohl der portugiesische Markt mit seinen zehn Millionen Menschen von fünf großen staatlichen und privaten Medienkonzernen (Impresa, Cofina, Media Capital, Global Media und RTP) beherrscht wird, gibt es 300 registrierte Medienunternehmen und über 1.700 Publikationen, darunter vier überregionale Tageszeitungen. Neben CNN Portugal gibt es noch drei weitere nationale Nachrichtensender. Einige gemeinnützige Medienprojekte existieren, bleiben aber randständig. Ein Viertel der Gemeinden verfügt über kein lokales Medium.

POLITIK

Die Regierung und die Parteien respektieren im Allgemeinen die Arbeit der Medien. Anhänger der rechtsextremen Partei Chega bedrohen oder attackieren Journalist*innen jedoch vereinzelt. Nach Angriffen bei der Präsidentschaftswahl 2021 kam es auch im Parlamentswahlkampf 2024 zu Übergriffen – ein Journalist wurde bei einem Treffen mit dem Parteichef tätlich angegriffen.

GESETZE

Die portugiesische Mediengesetzgebung bietet Journalist*innen einen hohen Schutz. Dennoch sind die Medien nicht immun gegen gerichtlichen Druck.  2024 wurden Reporter freigesprochen, die 2018 im Rahmen einer Justizermittlung überwacht worden waren. Der Whistleblower Rui Pinto, Quelle der „Football Leaks“ und „Luanda Leaks“, erhielt 2023 eine vierjährige Bewährungsstrafe.

WIRTSCHAFT

Der Zuwachs bei digitalen Abos gleicht die Verluste im Printbereich nicht aus. Die ohnehin niedrigen Gehälter der Journalist*innen wurden seit Jahren nicht an die Inflation angepasst. Ende 2023 verschärfte sich die Lage mit der Übernahme der Global Media Group durch ein intransparentes Investment aus den Bahamas – in dessen Folge ein Drittel der Belegschaft entlassen wurde.

GESELLSCHAFT

In einem Land, in dem die Arbeit von Journalist*innen im Allgemeinen geschätzt wird, gehört das Vertrauen in die Medien zu den höchsten in Europa. Unter jungen Menschen nimmt das Misstrauen jedoch spürbar zu.

SICHERHEIT

Journalist*innen wurden bei ihrer Arbeit verbal und körperlich angegriffen. Neben Vorfällen im Umfeld der rechtsextremen Partei Chega kam es insbesondere bei Fußballspielen zu Attacken.

Ihre Ansprechpartnerin 


Katharina Weiß (sie/ihr)
Referentin Presse
katharina.weiss@reporter-ohne-grenzen.de

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