Auch wenn Journalist*innen in Portugal sehr schlecht bezahlt werden und viele Arbeitsplätze unsicher sind, ist das Arbeitsklima im Großen und Ganzen positiv. Problematisch ist die Kriminalisierung von Beleidigung und Verleumdung, an der Portugal nach wie vor festhält, obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte dies schon mehrmals als Verstoß gegen die Redefreiheit gewertet hat. Eine besondere Aggressivität gegenüber Berichterstattenden herrscht im portugiesischen Fußball – das betrifft Vereinsmanager genauso wie Fans. Journalist*innen, die über Missstände in den großen Clubs berichten, werden regelmäßig mit Klagen überzogen. Rui Pinto, der Whistleblower hinter den „Football Leaks“, soll 2020 für insgesamt 93 Straftaten vor Gericht gestellt werden, darunter Verletzung der Geheimhaltung und illegaler Zugriff auf Informationen.
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