Berliner Stipendienprogramm zur Stärkung von Journalist*innen im digitalen Raum
Im November konnten sich Medienschaffende aus Krisengebieten auf einen Stipendienplatz des Berliner Stipendienprogramms zur Stärkung von Journalist*innen im digitalen Raum von Reporter ohne Grenzen (RSF) für das Jahr 2025 bewerben.
Aus den Bewerbungen wird RSF sechs Journalist*innen auswählen, die dann 2025 für sechs Monate (Mai bis Oktober) nach Berlin eingeladen werden.
Während ihres Aufenthalts nehmen die Stipendiat*innen an einem mehrmonatigen, umfassende Trainingsprogramm zur digitalen Selbstverteidigung für Journalist*innen teil. Nach Ende des Stipendiums kehren sie in ihre Herkunftsländer zurück und werden dort dann als Multiplikator*innen für digitale Selbstverteidigung für Medienschaffende tätig.
Das Programm wird mit Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert.
Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen, es können keine weiteren Bewerbungen mehr angenommen werden.
Was wir anbieten
Die Stipendiat*innen des Programms nehmen an einem umfangreichen Trainingsprogramm zur digitalen Sicherheit mit qualifizierten Expert*innen teil, welches holistisch ausgerichtet ist.
Darüber hinaus erhalten die Stipendiat*innen einen Einblicke in die Arbeit von Reporter ohne Grenzen, einer weltweit tätigen Journalist*innen- und Menschenrechtsorganisation.
Reporter ohne Grenzen
- übernimmt alle Reisekosten
- unterstützt die Stipendiat*innen bei ihren Visa-Angelegenheiten
- stellt allen Stipendiat*innen eine zentral gelegene 1-Zimmer Wohnung in Berlin für die Dauer des Stipendienaufenthalts und übernimmt alle Kosten
- zahlt ein monatliches Stipendiengeld von 1000 € pro Monat
- stellt den Stipendiat*innen ein Monatsticket für die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin für die Dauer des Stipendienaufenthalts in Berlin.
Der Aufenthalt in Berlin beträgt sechs Monate. Das Stipendium beginnt Anfang Mai 2025 und endet im Oktober 2025. Die genauen Reisedaten werden nach Absprache mit den Stipendiat*innen festgelegt.
Themenfelder des Trainingsprogramms zur digitalen Sicherheit
- Erstellung individueller, ganzheitlich orientierter Sicherheitskonzepte für alle Stipendiat*innen nach individueller Risikobewertung und Analyse der jeweiligen Sicherheitslage
- digitales Identitätsmanagements für Journalist*innen
- Kommunikationssicherheit
- Passwortsicherheit
- Daten- und Account Sicherheit
- Gerätesicherheit für Computer und Mobiltelefone
- Sicherheitskonzepte für Websiten
- sichere Datenspeicherung (online und offline)
- Überprüfung und Verifizierung von Informationen durch Open Source Intelligence (OSINT)
- Schulungen zu digitaler Gewalt (insbesondere geschlechtsbezogene Online-Gewalt, Doxxing, Identitätsdiebstahl, Trolling)
Wer kann sich bewerben?
Medienschaffende, die
- in bei ihrer journalistischen Arbeit erheblichen Gefahren aus dem digitalen Raum ausgesetzt sind (wie z.B. Überwachung, Hacking, digitale Gewalt)
- sich deshalb tiefgehend mit dem Thema digitale Sicherheit befassen möchten, um ihre persönliche Sicherheitslage und die ihrer Quellen zu verbessern
- Interesse daran haben, das während des Stipendienprogramms erlernte Wissen nach Rückkehr in ihre Herkunftsländern an ihre Kolleg*innen weiterzugeben
- nach Möglichkeit schon eigene Lehrerfahrungen haben oder mit anderen Formen der Wissensvermittlung Erfahrungen haben
- über die zeitliche Kapazitäten verfügen, sich in vollem Umfang an dem Programm zu beteiligen. Wir erwarten von den Stipendiat*innen, dass sie an allen Aktivitäten, insbesondere dem Trainingsprogramm zur digitalen Sicherheit teilnehmen. Der zeitliche Aufwand für das Trainingsprogramm zur digitalen Sicherheit beträgt etwas etwa 20 bis 25 Stunden pro Woche.
- Bei der Auswahl werden Bewerber*innen bevorzugt, die investigativ zu Themen wie Klima, Korruption, Arbeiter*innenrechte oder Migration arbeiten.
Notwendige Voraussetzungen
- Die Bewerber*innen müssen über sehr gute Englischkenntnisse verfügen, da das Stipendienprogramm ausschließlich in englischer Sprache durchgeführt wird.
- Bewerber*innen müssen über eine mehrjährige Erfahrung in der journalistischen Arbeit verfügen, sei es als professionelle*r Journalist*in oder als Bürgerjournalist*in.
- Grundlegend ist ebenfalls ein starkes Interesse daran, sich umfassend über digitale Sicherheit für Journalist*innen zu informieren. Vorkenntnisse im Bereich der digitalen Sicherheit sind nicht erforderlich. Bewerben kann sich jede*r, der*die regelmäßig mit einem Computer und einem Smartphone arbeitet.
- Die Bewerber*innen müssen in der Lage sein, ausreichend Zeit in das Programm zu investieren (siehe auch: Wer kann sich bewerben).
- Darüber hinaus müssen die Bewerber*innen glaubhaft machen, dass sie die Absicht haben, nach Ablauf des Stipendiums in ihr Herkunftsland zurückzukehren.
- Eigene Lehrerfahrung ist wünschenswert, aber keine zwingende Voraussetzung.
Die Bewerbungsfrist ist abgelaufen, es können keine weiteren Bewerbungen mehr angenommen werden.
Kontakt:
Bei Rückfragen bezüglich des Stipendiums oder des Bewerbungsprozesses wenden Sie sich bitte per Email an rsf.digitalfreedom@protonmail.com
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