In der Demokratischen Republik Kongo befindet sich der Journalist Parfait Katoto auf der Flucht, weil er einen Angriff auf sein Leben fürchtet. Bereits am 29. Mai war der Direktor eines kleinen Radiosenders in der Ortschaft Biakoto zum Ziel eines Überfalls geworden: In den späten Abendstunden drang ein Soldat in sein Haus ein, beschlagnahmte sein Handy, seinen Personalausweis und Bargeld und drohte damit, ihn umzubringen. In einem Telefonat mit der Organisation Reporter ohne Grenzen erklärte Katoto, der Grund für diese Drohung sei ein kurz zuvor veröffentlichter Radiobericht. In diesem hatte der Journalist über Diebstähle und Raubüberfälle durch kongolesische Armeeangehörige berichtet, die derzeit im Nordosten des Landes gegen bewaffnete Rebellengruppen kämpfen und dort mehrere Ortschaften belagern.

Anstatt Anzeige bei der Polizei zu erstatten, verließ Katoto sein Haus nach dem Angriff und tauchte unter. Laut eigenem Bekunden, weil er sich von den Behörden keine Hilfe erhoffe und die Sicherheitslage in Biakoto angespannt sei. Gegenüber Reporter ohne Grenzen versicherte Vertreter der kongolesischen Streitkräfte, man wisse nichts über den Fall Katoto, bezeichnete dessen „Anschuldigungen“ jedoch zugleich als „haltlos“.