Jahresbilanz der Pressefreiheit

Getötete Journalistinnen und Journalisten 2020

Infografik zur Jahresbilanz der Pressefreiheit 2020 (Stichtag 15. Dezember): 42 Medienschaffende gezielt ermordet, acht bei der Arbeit getötet.

© Reporter ohne Grenzen

Mindestens 50 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende weltweit sind 2020 in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet worden. Die weitaus meisten von ihnen wurden gezielt ermordet, weil sie zu Themen wie Korruption, organisiertem Verbrechen oder Umweltzerstörung recherchierten. Mehrere wurden getötet, als sie über Demonstrationen berichteten. Die gefährlichsten Länder für Medienschaffende waren in diesem Jahr Mexiko, der Irak, Afghanistan, Indien und Pakistan.

Zusätzlich starben Hunderte Journalistinnen und Journalisten weltweit an oder mit Covid-19. Wie viele von ihnen sich infolge ihrer Arbeit mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten, ist nicht festzustellen. Mindestens drei Journalisten erlagen dem Virus wegen mangelnder ärztlicher Versorgung, nachdem sie sich mutmaßlich in Gefängnissen in Ägypten, Russland und Saudi-Arabien infiziert hatten.

Inhaftierte, entführte oder verschwundene Journalistinnen und Journalisten 2020

Die Zahl inhaftierter Medienschaffender weltweit blieb 2020 auf sehr hohem Niveau. Zum Stichtag 1. Dezember saßenn mindestens 387 Journalistinnen, Journalisten und andere Medienschaffende wegen ihrer Arbeit im Gefängnis. Mehr als die Hälfte von ihnen verteilte sich auf nur fünf Länder: China, Saudi-Arabien, Ägypten, Vietnam und Syrien. 54 Journalistinnen und Journalisten galten zum Stichtag als entführt, vier sind 2020 verschwunden.

Eine Weltkarte zeigt Verhaftungen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie in verschiedenen Weltregionen: 11 in Europa, 10 in Zentralasien, 9 in Amerika, 40 in Afrika, 10 im Nahen Osten und Nordafrika sowie 55 in Asien.

© Reporter ohne Grenzen

Dutzende weitere Journalistinnen und Journalisten waren zeitweise im Gefängnis, weil Regierungen in allen Teilen der Welt versuchen, eine unabhängige Berichterstattung über die Corona-Krise und ihre Folgen zu unterdrücken. Mehr als 370 meist kürzere Verhaftungen von Reporterinnen und Reportern gab es allein in Belarus nach der umstrittenen Präsidentenwahl.

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