In Kamerun befindet sich der Journalist und Whistleblower Paul Chouta seit mittlerweile zwei Jahren in Haft. In diesem Zeitraum musste Chouta, der als Redakteur für die Nachrichtenseite Cameroun Web arbeitet, insgesamt 26-mal vor Gericht erscheinen. Trotzdem gibt es bislang kein rechtskräftiges Urteil.

Grund für das Verfahren gegen Chouta, dem „Diffamierung“ und „Verbreitung von Falschnachrichten“ vorgeworfen wird, ist eine Anzeige der Schriftstellerin Calixthe Belaya. Diese hatte ihm im Mai 2019 vorgeworfen, ohne ihre Einwilligung ein Video von ihr hochgeladen zu haben. Auf dem Video streitet Belaya lautstark mit einem nicht näher identifizierten Mann.

Nach kamerunischem Recht kann Chouta für die ihm vorgeworfenen Vergehen maximal mit einer Haftstrafe von zwei Jahren belegt werden. Beim nächsten Gerichtstermin am 6. Mai hätte der Journalist seine potenzielle Gefängnisstrafe also bereits abgesessen, ohne jemals verurteilt worden zu sein. Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte deshalb zuletzt eine umgehende Freilassung des Journalisten.