Äthiopien
23.02.2021
#FreeThemAll: Lucy Kassa
In der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba haben drei bewaffnete Männer das Haus der Journalistin Lucy Kassa gestürmt und diese bedroht und attackiert. Kassa, die für eine Vielzahl von äthiopischen und ausländischen Medien schreibt – unter anderem für die amerikanische Los Angeles Times und die norwegische Zeitschrift Bistandsaktuelt –, wurde dabei laut eigener Aussage geschlagen und zu Boden geworfen. Nachdem die Eindringlinge einen Computer, einen USB-Stick und mehrere Fotos an sich gerissen hatten, ließen sie ab, drohten Kassa jedoch mit den Worten „Beim nächsten Mal schlagen wir härter zu“. Wie die Journalistin berichtet beschuldigten sie die Männer „Lügen zu verbreiten“ und „die Militärjunta“ im Tigray zu unterstützen.
In den vergangenen Monaten hatte Kassa wiederholt über den Konflikt in der nordäthiopischen Region Tigray berichtet. Dort kämpfen äthiopische Streitkräfte gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), eine Befreiungsbewegung und politische Partei, die in der Verwaltungsregion auch die Regionalregierung stellt. Seit Beginn der Auseinandersetzungen werden äthiopische Journalistinnen und Journalisten immer wieder daran gehindert, frei über den Konflikt zu berichten. Zuletzt kritisierten Medienvertreter gegenüber Reporter ohne Grenzen, dass die Behörden immer wieder Teile des Telekommunikationsnetzes lahmlegten und den Zugang in die Region für Pressevertreter erschwerten.
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