Beleidigungen, Todesdrohungen und Strafverfahren mit hohen Entschädigungsforderungen schaffen in Albanien ein Klima der Einschüchterung und Selbstzensur, insbesondere für investigative Journalist*innen. Ein Kernproblem ist die Konzentration der wichtigsten Nachrichtenmedien in den Händen weniger Unternehmerfamilien, die häufig politische Interessen verfolgen und sich teils stark in die redaktionelle Unabhängigkeit ihrer Medien einmischen. Selbst Spitzenpolitiker*innen verunglimpfen Journalist*innen regelmäßig als „Mülleimer“ oder „gekauft“. Die Behörden verweigern oder verschleppen oft Auskünfte und bevorzugen regierungstreue Medien, etwa beim Zugang zu Pressekonferenzen. Ende 2018 legte die Regierung Gesetzespläne vor, die dem Staat weitreichende Möglichkeiten zur Kontrolle von Online-Medien verschaffen könnten.
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