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Kamerun

Rangliste der Pressefreiheit — Platz 138 von 180
Kamerun 13.07.2021

#FreeThemAll: Nestor Nga Etoga

Weißes Gebäude auf einem Hügel.
Parlamentsgebäude in Jaunde, der Hauptstadt von Kamerun © picture-alliance / dpa / Nikolei

In Kamerun ist der Journalist Nestor Nga Etoga in der vergangenen Woche zum insgesamt 94. Mal vor einem Gericht in der Stadt Mfou erschienen, nur um vor Ort über eine erneute Aufschiebung des Verfahrens unterrichtet zu werden. Wie Reporter ohne Grenzen berichtet, hat Etoga, der als Redakteur für die Wochenzeitschrift Le Renard und die Webseite Les Scoops d’Afrique in Douala arbeitet, seit der ersten Anhörung im Jahr 2016 mittlerweile insgesamt 10.000 Kilometer zurückgelegt und rund 30.000 Euro ausgegeben, um die gerichtlichen Termine einzuhalten. RSF-Vertreter vermuten, dass die wiederholte Verschiebung der Gerichtstermine kein Zufall ist, sondern den Journalisten finanziell und psychologisch ruinieren soll.

Hintergrund des laufenden Verfahrens gegen Etoga sind seine Recherchen über den Holzkonzern FIPCAM. Diese hatten 2015 ergeben, dass das Unternehmen bei der Abholzung des tropischen Regenwalds mehrfach gegen geltendes Recht verstieß, in Korruption verwickelt war und Arbeitnehmerrechte einschränkte. Als Etoga den FIPCAM-Vorstand mit den Vorwürfen konfrontierte, hatte dieser laut Aussage des Journalisten zunächst versucht, ihn zu bestechen. Nachdem Etoga ablehnte und wiederholt kritisch über FIPCAM berichtete, erstattete das Unternehmen Anzeige wegen „Rufmord“.



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