01.01.2005

Bilanz 2004

Die Zahlen im Überblick:

20042003
2002
Ermordete Journalisten 53
4225
Bedrohung, Übergriffe, Entführungen1146
1146
1420
Festnahmen, Verhöre, zeitweilige Inhaftierung 907
766
692
Zensierte Medien, Erscheinungsverbote622
501
389


Der Irak ist zum zweiten Jahr in Folge das gefährlichste Land der Welt für Journalisten. Allein dort starben 19 Reporter und 12 Medienmitarbeiter. Für die meisten Todesfälle sind Rebellengruppen verantwortlich; die US-Armee hat den Tod von vier Journalisten und Medienmitarbeitern zu verantworten. Auch das Aufdecken von Korruption und Berichte über organisiertes Verbrechen haben für einige Journalisten im Irak den Tod bedeutet.

Auf den Philippinen mussten sechs und in Bangladesch vier Reporter wegen ihrer Recherchen über Amtsmissbrauch und Drogenhandel sterben. In Gambia wurde der Journalist und ROG-Korrespondent Deyda Hydara im Dezember erschossen - kurz nachdem er das neue, repressive Pressegesetz in dem Land scharf kritisiert hatte.

Mindestens zwölf Journalisten wurden im Irak entführt. Elf von ihnen sind wieder frei; der Italiener Enzo Baldoni wurde ermordet. In Nepal sind vier Journalisten in der Gewalt von Entführern; als vermisst gelten der Franzose Guy-André Kieffer (Elfenbeinküste) sowie ein Franzose und ein Iraker im Irak.

Zensur und Verbot von Medien haben nach Erkenntnissen von Reporter ohne Grenzen etwa in Russland, Weißrussland und im Iran stark zugenommen. So haben die Behörden in Weißrussland im Vorfeld der Wahlen vom vergangenen Oktober das Erscheinen zahlreicher unabhängiger Zeitungen und Zeitschriften verhindert. Im Iran - wo im Mai Wahlen anstehen - sind seit einigen Monaten vor allem oppositionelle Internetzeitungen gesperrt. Während der politischen Unruhen in Haiti und der Elfenbeinküste wurden dort viele Medien gewaltsam an ihrer Arbeit gehindert: Journalisten wurden bedroht und angegriffen, Büros verwüstet.

Weltweit sind derzeit 103 Journalisten sowie 70 Internet-Dissidenten hinter Gittern.

Asien hinkt noch immer hinterher

Auf dem afrikanischen Kontinent ist die unabhängige Presse in Not

Der nahe und mittlere Osten: Gelähmt vom irakischen Konflikt

Eine kontrastreiche Situation in Europa

Neue Gewalt auf dem amerikanischen Kontinent

 

nach oben