Philippinen 22.11.2010

Erinnerung ein Jahr nach Maguindanao-Massaker

Am 23. November, dem Jahrestag der Ermordung von 32 Journalisten im Süden der Philippinen, ruft Reporter ohne Grenzen (ROG) zum Gedenken an die Opfer auf. In der Provinz Maguindanao auf der Südinsel Mindanao waren insgesamt 57 Menschen bei einem Angriff auf einen Konvoi mit Anhängern eines Provinzpolitikers und deren Medienbegleitern getötet worden. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Auftraggeber, den Familienclan um den damaligen Provinzgouverneur Andal Ampatuan Senior und seine Privatmiliz, hat nach Verzögerungen Anfang September begonnen.

„Die Erinnerung an das Massaker muss aufrechterhalten werden, um die notwendigen tiefgreifenden Veränderungen auf den Philippinen anzustoßen. Ein solches Verbrechen darf sich nicht wiederholen!“, so der Aufruf von ROG. Die philippinischen Behörden müssen nun genügend materielle und personelle Mittel für den laufenden Gerichtsprozess zur Verfügung stellen, um ein zügiges Verfahren zu gewährleisten.

Mit Entsetzen hatte die internationale Gemeinschaft reagiert, als vor einem Jahr die Nachricht über den Angriff auf die Unterstützer des lokalen Oppositionspolitikers Ismael Mangudadatu und deren journalistische Begleiter bekannt wurde. Die Wagenkolonne war auf dem Weg zu einem Wahllokal gewesen, um Mangudadatus Kandidatur für die Gouverneurswahlen bei den zuständigen Behörden zu registrieren.

Zum Gedenken an die Opfer des Massakers hat ROG ein Video veröffentlicht, in dem sich einige Hinterbliebene an die Ermordung ihrer Angehörigen vor einem Jahr erinnern.


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