Somalia 06.11.2019

#FreeThemAll: Ahmed Mohamed

Somalische Polizeikräfte
Somalische Polizei © picture alliance / NurPhoto

Seit dem 17. Oktober dieses Jahres wird der Journalist Ahmed Mohamed von den Behörden der halbautonomen Region Puntland im nordöstlichen Somalia festgehalten. Mohamed, der bis vor Kurzem den Radiosender Radio Daljir leitete, soll sich der „öffentlichen Aufstachelung“ und der „üblen Nachrede“ schuldig gemacht haben. Anlass ist womöglich ein Beitrag, den der Sender Anfang September ausstrahlte. Darin war über das Schicksal eines Häftlings berichtet worden, der in Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert worden sein soll.

Mohamed war bereits Ende September vor ein Militärgericht zitiert worden. Dieses hatte sich kurz darauf allerdings für nicht in der Lage erklärt, einen Zivilprozess zu führen. Trotzdem zwangen die Behörden den Journalisten wenig später, seinen Job niederzulegen, und nahmen ihn fest. Arnaud Froger, Chef des Afrika-Büros von Reporter ohne Grenzen, forderte die somalische Regierung dazu auf, „Druck auf die Behörden in Puntland auszuüben und auf eine Freilassung von Mohamed zu dringen“. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt Somalia auf Platz 164 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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