Iran 28.10.2019

#FreeThemAll: Porya Alami

Teheran Stadtansicht
Teheran © dpa/ Jörg Schurig

Während einer groß angelegten Verhaftungsaktion wurden in Teheran im Januar 2013 zwölf Journalisten festgenommen. Einige von ihnen kamen kurz darauf wieder frei, andere wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. So auch Porya Alami.

Alami, der eine satirische Kolumne für die iranische Tageszeitung Shargh geschrieben hatte, wurde vom Islamischen Revolutionsgericht zu fünf Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Seinem Anwalt zufolge wurde dieses Urteil nun jedoch kurz vor Ablauf seiner Strafe von einem Berufungsgericht gekippt. Sollte sein Einspruch gegen das Urteil abgelehnt werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von zwölf Monaten ohne Bewährung sowie ein mehrjähriges Ausreise- und Arbeitsverbot.

Neben Alami wurden in den vergangenen Wochen mit Tahereh Riahai, Alieh Motalebzadeh und Kiomars Marzban noch drei weitere Journalisten zu Haftstrafen verurteilt. Der Iran gehört seit der Islamischen Revolution von 1979 zu den repressivsten Ländern weltweit. Medien unterliegen systematischer staatlicher Kontrolle, das Internet wird zensiert. Kritische Medienschaffende werden drangsaliert, immer wieder willkürlich inhaftiert oder in unfairen Verfahren zu langen Haftstrafen verurteilt. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen liegt der Iran auf Platz 170 von 180 Ländern.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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