Ägypten 18.12.2019

#FreeThemAll: Solafa Magdy

Regierungskritische Proteste Ende September in Kairo
Regierungskritische Proteste Ende September in Kairo © picture alliance/Oliver Weiken/dpa

Nachdem im Zuge einer Polizeirazzia beim Nachrichtenportal Madr Masr bereits Ende November vier Journalisten festgenommen worden waren, haben ägyptische Sicherheitskräfte in der vergangenen Woche erneut mehrere Medienschaffende verhaftet. Bei einem Einsatz in Kairo inhaftierten Polizisten dabei auch Solafa Magdy.

Magdy arbeitet als freie Reporterin für verschiedene Medien und ist mit der Journalistin Esraa Abdel Fattah befreundet, die seit dem 12. Oktober im Gefängnis sitzt und angab, nach ihrer Verhaftung gefoltert worden zu sein. Genau wie Fattah soll Magdy geschlagen worden sein, als sie sich weigerte, Polizisten den Zugangscode zu ihrem Handy zu geben.

Seit dem Ausbruch regierungskritischer Proteste Ende September sind in Ägypten laut Schätzungen der Organisation Reporter ohne Grenzen mindestens 16 Journalisten festgenommen worden. Unter Präsident Abd al-Fattah al-Sisi ist Ägypten eines der Länder mit den meisten inhaftierten Journalisten geworden. Manche werden jahrelang ohne Anklage oder Urteil festgehalten, andere in Massenprozessen zu langen Haftstrafen verurteilt.

In der Rubrik #FreeThemAll werden auch Fälle inhaftierter Medienschaffender vorgestellt, die nicht im ROG-Barometer der Pressefreiheit stehen. In das Barometer nimmt ROG nur Fälle auf, in denen die Organisation einen direkten Zusammenhang der Haft mit der journalistischen Tätigkeit belegen kann. In zahlreichen weiteren Fällen ist ein Zusammenhang wahrscheinlich, aber (noch) nicht nachzuweisen.



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