08.05.2011

Hoffnungsvolles Zeichen: Gerichtsurteil zum Doppelmord Markelow / Baburowa

Reporter ohne Grenzen (ROG) begrüßt das Gerichtsurteil zum Doppelmord an dem Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow und der Nowaja Gaseta -Journalistin Anastasja Baburowa. Beide wurden im Januar 2009 nach einer Pressekonferenz auf offener Straße mitten im Zentrum Moskaus niedergeschossen.

Am 28. April 2011 befand ein Moskauer Gericht Nikita Tichonow für schuldig, den Mord an Makelow geplant und verübt zu haben. Er wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Seine Ehefrau Jewgenja Chasis muss wegen Beihilfe zum Mord für 18 Jahre ins Gefängnis. Im Fall Barburowa entschied das Gericht, dass sie eher ein Zufallsopfer war. Tichonow erschoss die Journalistin, weil diese den Mord an Markelow beobachtet hatte und ihn als Zeugin hätte identifizieren können.

ROG bewertet das Urteil positiv. „Es ist der erste Fall in Russland, in dem gründliche Ermittlungen dazu beigetragen haben, einen Mord an einem Menschenrechtsaktivisten und einer Journalistin aufzuklären“.
 
Obwohl die Ermittlungen durchaus erfolgreich verliefen, ist dieser Fall noch nicht endgültig abgeschlossen. Die Verteidigung hat bereits angekündigt gegen das Urteil Einspruch zu erheben.

ROG sieht den Richterspruch als hoffnungsvolles Zeichen: Es könnte ein erster Schritt im Kampf gegen die Straflosigkeit in den zahlreichen Fällen getöteter Journalisten in Russland sein.  

Lesen Sie hier die ausführliche Pressemitteilung in Englisch.


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