02.02.2006

Mohammed-Karikaturen: ROG ruft zu Besonnenheit und Dialog auf

Angesichts der eskalierenden Kontroverse über die in Dänemark erschienenen Mohammed-Karikaturen ruft Reporter ohne Grenzen zu Besonnenheit und Dialog auf. „Zwar verstehen wir, dass viele Muslime schockiert sind, da der Islam jedes Abbild des Propheten verbietet. Doch rechtfertigt dies weder Drohungen noch Aufrufe zur Gewalt."

Die Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit fügt hinzu: „Es ist wichtig, die Dimensionen zu wahren. Die Karikaturen sind in Ländern erschienen, in denen Religion eine Privatangelegenheit ist. Die religiöse Freiheit geht dort Hand in Hand mit Meinungsfreiheit. Diese schließt das Recht ein, sich ironisch über die eigene oder andere Glaubensrichtungen zu äußern. Zudem darf nicht vergessen werden, dass auch die Medien in diesen Ländern unabhängig von jeglichem staatlichen Einfluss sind. Sie geben nicht die Meinung der Regierung oder der Bürger des Landes wieder.“

Reporter ohne Grenzen appelliert an die politischen und religiösen Führer in Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung sowie an die arabischen Medien, alles Erdenkliche zu tun, um die Gemüter zu beruhigen. Ebenso fordert Reporter ohne Grenzen die Menschen in der westlichen Welt auf, die Spannungen zu minimieren. Nur so ist eine respektvolle und sachliche Debatte über die unterschiedlichen Auffassungen möglich.

Meinungsfreiheit und den Respekt gegenüber persönlichen Überzeugungen miteinander in Einklang zu bringen, ist eine große Herausforderung. ROG wird diese Debatte mit allen, die den Dialog der Konfrontation vorziehen, fördern.

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