Diskussion am 12. Oktober 2016 in Berlin ICS

Wie deutsch ist die Deutsche Welle?

Die Gewerkschaft ver.di lädt ein zu einer Diskussion über Aufgaben und Herausforderungen des deutschen Auslandsrundfunks

am Mittwoch, 12. Oktober
in der ver.di-MedienGalerie
Dudenstraße 10
10965 Berlin.

Auf dem Podium:
Alex Mänz, Medienpolitik und Public Affairs, Deutsche Welle
Ayse Tekin, ver.di/Vorsitzende des DW-Gesamtpersonalrats
Christian Mihr, Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen

Moderation: Thomas Klatt, freier Autor (Deutschlandfunk, rbb u.a.)

Nach dem Deutsche-Welle-Gesetz ist es Aufgabe des gleichnamigen Senders, »Deutschland als europäisch gewachsene Kulturnation und freiheitlich verfassten demokratischen Rechtsstaat verständlich zu machen«. Und das geschieht derzeit in 30 Sprachen, in denen das Programm des Auslandssenders ausgestrahlt wird.

Noch. Denn die Deutsche Welle wird anders als ARD, ZDF und Deutschlandradio nicht über Gebühren, sondern allein über den Bundeshaushalt von der Steuer finanziert. Nur reicht das Geld und sind die Aufgaben des Senders wirklich ausreichend klar definiert?

Vor gut zwei Jahren gingen Hunderte DW-Mitarbeitende auf die Straße, um ihren Ängsten und Sorgen Ausdruck zu verleihen. Von Kürzungen und gar Kündigungen war die Rede. Intendant Peter Limbourg hat den Sender zu einem englischsprachigen News-Kanal umgebaut.

Aber reichen die Mittel überhaupt aus, um mit BBC, CNN oder Al Jazeera international konkurrieren zu können? Und müssen jetzt die anderen Fremdsprachen-Programme der Deutschen Welle schrumpfen?

Auch geht die Deutsche Welle Kooperationen mit anderen Sendeanstalten ein - etwa mit dem chinesischen Staatsfernsehen CCTV, wie von Reporter ohne Grenzen scharf kritisiert. Denn die Deutsche Welle soll so etwas wie das multimediale Aushängeschild der demokratischen Bundesrepublik in der Welt sein und das bedeutet auch das Eintreten für Menschenrechte, für Presse- und Meinungsfreiheit.

Kann die DW zum Beispiel gegen die Präsenz des kremlnahen Senders »Russia Today« standhalten? Die Balkan-Redaktionen der DW etwa müssen mit Mikro-Etats und nur wenigen Stellen auskommen. Und welchen Stellenwert erreicht die Deutsche Welle nun im arabischen Raum?



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