Ich fordere

Cumhuriyet-Journalisten freisprechen

erreicht 0%
4532 Unterschriften

Anonym

vor 1 Jahr

Tabea H.

vor 1 Jahr

Detlef G.

vor 2 Jahren

Sibylle S.

vor 3 Jahren

Anonym

vor 3 Jahren

Anonym

vor 3 Jahren

Anonym

vor 3 Jahren

Monika K.

vor 3 Jahren

Anonym

vor 3 Jahren

Anonym

vor 3 Jahren

Vera S.

vor 3 Jahren

Anonym

vor 3 Jahren

Volker O.

vor 3 Jahren

Simone S.

vor 3 Jahren

Katrin B.

vor 3 Jahren

Manfred K.

vor 3 Jahren

Manuel B.

vor 3 Jahren

Tamika Camille P.

vor 3 Jahren

David H.

vor 3 Jahren

Barbara R.

vor 3 Jahren

Wir sind entsetzt über das Urteil eines türkischen Gerichts gegen die Journalisten Can Dündar und Erdem Gül von der Zeitung Cumhuriyet. "Mit diesem skandalösen Urteil hat die türkische Justiz ihre völlige Geringschätzung für die Pressefreiheit unmissverständlich klargemacht", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Kritische Journalisten werden in der Türkei jetzt erst recht dreimal überlegen, bevor sie das Risiko politisch unerwünschter Veröffentlichungen eingehen."

Ein Gericht in Ankara hatte Dündar am Freitag, 6. Mai 2016 wegen der Veröffentlichung von Staatsgeheimnissen zu fünf Jahren und zehn Monaten sowie Gül zu fünf Jahren Haft verurteilt. Zuvor hatte ein Attentäter in einer Prozesspause mehrere Schüsse auf Dündar abgegeben, den Journalisten aber verfehlt. Ein Fernsehreporter wurde durch einen der Schüsse leicht am Bein verletzt.

Über den Vorwurf angeblicher Verbindungen zu einer Terrororganisation muss nun noch in einem separaten Verfahren entschieden werden. Ende Mai 2015 hatte Cumhuriyet Belege für eine Beteiligung des türkischen Geheimdienstes an Waffenlieferungen an Islamisten in Syrien veröffentlicht.

Wir werden uns für die Freisprechung der beiden Journalisten einsetzen! Unterstützen Sie uns dabei und unterschreiben Sie die Petition!

mehr lesen

Teilerfolg!

26. Februar 2016

Liebe Freundinnen und Freunde der Pressefreiheit,
vielen Dank für Ihre zahlreiche Unterstützung! 3500 Unterschriften haben ihre Wirkung gezeigt – wir können einen Teilerfolg unserer Petition verzeichnen: am 26. Februar 2016 wurden die Cumhuriyet-Journalisten Can Dündar und Erdem Gül freigelassen. Wir freuen uns mit ihren Familien und Freunden nach drei Monaten der Unsicherheit.
Mit der Entscheidung, die Untersuchungshaft von Can Dündar und Erdem Gül zu beenden, zeigt das Verfassungsgericht eine erfreuliche politische Unabhängigkeit. Doch das kann nur ein erster Schritt sein. Wir fordern nun die Einstellung der immer noch drohenden Verfahren und die Aufhebung aller Vorwürfe.
Wenn die Verfahren im März 2016 fortgesetzt wird, werden wir wieder an der Seite der Cumhuriyet Journalisten sein. Unterstützen auch Sie uns dabei und unterschreiben Sie die Petition!

 

Can Dündar und Erdem Gül stehen nur vor Gericht, weil sie ihre journalistische Arbeit getan haben!

26.11.2015

Reporter ohne Grenzen verurteilt die Verhaftung des Chefredakteurs der oppositionellen Zeitung Cumhuriyet, Can Dündar, und seines Büroleiters in Ankara, Erdem Gül. Die Journalisten hatten im Mai über einen angeblichen Waffenschmuggel von der Türkei nach Syrien berichtet. Nach stundenlangen Verhören ordnete das Gericht die Verhaftung der Reporter an und wirft ihnen „Spionage und die „Verbreitung von Staatsgeheimnissen“ vor.

Reporter ohne Grenzen hat die Tageszeitung Cumhuriyet am 18.11.2015 als Medium des Jahres ausgezeichnet. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan persönlich ließ Strafanzeige gegen das Blatt und seinen Chefredakteur Can Dündar stellen, nachdem Cumhuriyet Ende Mai Fotos und ein Video veröffentlicht hatte, die eine Beteiligung des türkischen Geheimdienstes an Waffenlieferungen für Islamisten in Syrien nahelegen. Daraufhin drohte Erdogan im TRT-Fernsehen, der Journalist werde einen hohen Preis für die Veröffentlichung bezahlen und nicht ungestraft davonkommen. Die Behörden verhängten eine Nachrichtensperre über den Fall und die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Gestern mussten die Journalisten aussagen, danach wurde der Haftbefehl erlassen.

Chefredakteur Dündar muss sich wie viele seiner Kollegen wegen Beleidigung des Präsidenten und wegen Terrorismusvorwürfen vor Gericht verantworten. Hohe Haftstrafen drohen mehreren Cumhuriyet-Mitarbeitern auch wegen der Veröffentlichung von Charlie Hebdo-Karikaturen nach den Anschlägen auf das französische Satiremagazin im Januar. Die Behörden hatten auf diese Geste der Solidarität mit einer nächtlichen Razzia in der Druckerei der Zeitung reagiert. Am 24. April widmete das Blatt seine Titelseite mit der auf Armenisch geschriebenen Schlagzeile „Nie wieder“ dem 100. Jahrestag des Genozids an den Armeniern.

Zu den besorgniserregenden derzeitigen Einschränkungen der Pressefreiheit in der Türkei gehören die immer stärkere Medienkonzentration in den Händen regierungsnaher Unternehmer sowie eine zunehmend systematische Internetzensur ohne richterliche Prüfung. Ergänzt wird das Arsenal der Einschüchterung und Schikane durch repressive Gesetze, eine von Sicherheitsdenken dominierte Justiz und verbreitete, selten geahndete Polizeigewalt. Redaktionen werden von AKP-Anhängern angegriffen, regierungskritische Medien müssen mit Razzien rechnen. Kritische Journalisten werden inhaftiert und belästigt. Anstatt dem Klima von Selbstzensur und politischer Polarisierung etwas entgegenzusetzen, stacheln Regierung und Staatsspitze mit aggressiver Rhetorik gegen Journalisten die Stimmung zusätzlich an.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht die Türkei auf Platz 149 von 180 Staaten.

 

weniger lesen

Petition

Präsident Erdogan, wir fordern den Freispruch der Cumhuriyet-Journalisten!

Wir können nicht akzeptieren, dass die Medien unterdrückt werden und Journalisten ihre Freiheit als Ergebnis offensichtlicher politischer Verfolgung verlieren.

Wir fordern die türkischen Behörden auf, das Urteil gegen die Journalisten Can Dündar und Erdem Gül aufzuheben!

Außerdem fordern wir alle europäischen Institutionen und Regierungen auf, ihrer Pflicht nachzukommen, gegen die autoritären Tendenzen Erdogans aktiv Stellung zu beziehen.

Zusammen können wir den unabhängigen Journalismus in der Türkei retten!
Erhalten Sie unseren Newsletter bereits im Abonnement, dann wählen Sie bitte „Nein“ – Ihr Abonnement bleibt dabei erhalten.