Deutschland 11.01.2015

Brandanschlag auf Hamburger Morgenpost

Verbrannte Akten und alte Zeitungsausgaben an der Rückseite des Verlagsgebäudes. © picture alliance / Bodo Marks

Reporter ohne Grenzen verurteilt den Brandanschlag auf das Verlagsgebäude der Hamburger Morgenpost auf das Schärfste. "Gewalt darf in Deutschland kein Mittel der Auseinandersetzung mit missliebigen Meinungen oder Veröffentlichungen werden", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Pressefreiheit ist ein nicht verhandelbares Grundrecht. Brandanschläge auf Medien oder Journalisten sind damit völlig unvereinbar.

Unbekannte warfen in der Nacht zum Sonntag Steine und einen Brandsatz in das Archiv im Keller des Verlagsgebäudes der Hamburger Morgenpost. Dort wurden einige Akten beschädigt, verletzt wurde niemand. Die Hintergründe des Anschlags waren zunächst unklar. Medienberichten zufolge schaltete die Hamburger Polizei den Staatsschutz ein.

Die Hamburger Morgenpost hatte am vergangenen Donnerstag mehrere Mohammed-Karikaturen des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo auf ihrer Titelseite nachgedruckt und dazu getitelt: "So viel Freiheit muss sein!"

Erst im Dezember hatten in Berlin Unbekannte das Auto eines Fotojournalisten in Brand gesetzt, der häufig über Demonstrationen von Rechtsextremisten berichtet und dessen Name und Gesicht auf einem im Internet von Rechtsextremisten verbreiteten "Fahndungsplakat" auftauchten.

Deutschland steht in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen auf Platz 14 von 180 Ländern.



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